Wissenswertes zum Bergmischwald

Der Bergmischwald ist ein artenreicher und ökologisch besonders wertvoller Waldtyp, der vor allem in Mittel- und Hochlagen vorkommt. Er besteht aus einer natürlichen Mischung von Laub- und Nadelbäumen wie Buche, Tanne, Fichte und Ahorn. Diese Vielfalt sorgt für eine hohe ökologische Stabilität und macht ihn widerstandsfähig gegenüber Stürmen, Schädlingen und den Folgen des Klimawandels. Der Bergmischwald schützt vor Erosion, reguliert den Wasserhaushalt und speichert CO₂. Gleichzeitig bietet er zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum. Als naturnaher Waldtyp ist er ein Paradebeispiel für nachhaltige Waldbewirtschaftung und spielt eine zentrale Rolle im Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Vielfalt schafft Stabilität. Deshalb kann der Bergmischwald mit seiner Flora und Fauna in Zeiten des Klimawandels punkten. Was es hier alles zu entdecken gibt und ein paar nützliche Tools findest du weiter unten. 

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Überall was los!?

Wir sind umgeben von Tieren, Pflanzen, Insekten und Pilze. Ein Mischwald ist ein Ort des Artenreichtum und wir kennen nur einen Bruchteil davon. Hier eine kleine Auswahl der bekanntesten Arten unserer heimischen Bergmischwälder! Dazu gibt es ein paar Hilfsmöglichkeiten, wie du noch mehr erfahren kannst!

Bäume

Der Bergmischwald – ein echtes Naturtalent!
Er macht seinem Namen alle Ehre: Gleich fünf verschiedene Baumarten prägen diesen vielfältigen und widerstandsfähigen Waldtyp. Jede von ihnen bringt ihre eigenen Stärken mit – gemeinsam bilden sie ein stabiles Ökosystem, das Wind, Wetter und Klimawandel trotzt.

Du möchtest mehr über diese Baumarten erfahren? Dann schau hier auf den Steckbriefen der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft vorbei. 

Tanne     Fichte     Bergahorn     Buche     Vogelbeere     Weitere Steckbriefe      Waldbau und Bergwald      Praxishilfe Klimawandel

Vögel

Alte Bekannte wie der Buchfink und die Tannenmeise, mächtige Nachbarn wie der Steinadler oder seltene Kollegen wie der Sperlingskauz – im Bergwald ist richtig was los!

Die Vogelwelt ist bunt und vielfältig – ein Blick lohnt sich immer. Noch spannender wird es mit den richtigen Tools für deine Entdeckungen.

Mit der Merlin Bird ID App lassen sich Vogelgesänge und Rufe ganz einfach aufnehmen und bestimmen. Die Ergebnisse sind oft erstaunlich genau, und mit etwas Übung erkennt man bald viele Arten auch ohne Hilfe. Ergänzend helfen Apps oder Bücher um Beobachtungen zu überprüfen und zu vertiefen.

 

 

 Merlin Bird ID

 

Insekten

Verschiedene Wildbienenarten und große Käfer – im Alpenraum tummeln sich mehrere Tausend Insektenarten. Der Strukturreichtum der Bergwälder ist die Grundlage dieser Vielfalt. Die kleinen Sechsbeiner übernehmen zentrale Aufgaben im Ökosystem: Sie dienen als Nahrungsquelle, zersetzen organisches Material und fungieren sogar als „Bodyguards“ für bestimmte Pflanzen und Bäume. In der Welt der Insekten gibt es unendlich viel zu entdecken – Überraschungen garantiert!

Du interessierst dich für Insekten? Dann wirf doch mal einen Blick auf die Website der Deutschen Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie (DGaaE).

 

DGaaE e.V.

Säugetiere

Wildbiologie und Wildtiermanagement spielen im Bergwald eine zentrale Rolle. Welche Tiere sich dort aufhalten, wie sie leben und welchen Einfluss sie auf das Ökosystem haben – all das wird unter anderem von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) erforscht. Dort findest du nicht nur fundierte Informationen, sondern auch kompetente Ansprechpartner für Fragen rund um Wildtiere im Wald.

Welche Arten sind im Bergwald unterwegs?
Die LWF erfasst systematisch, welche Säugetiere und Vögel in den bayerischen Bergwäldern vorkommen – von der Gams bis zur Fledermaus.

Und für die Praxis?
Wer sich für das Thema Jagd und Wildtiermanagement interessiert, findet bei den zuständigen Forstämtern und Jagdbehörden die richtigen Ansprechpartner – für Beratung, Schulung oder konkrete Maßnahmen im Revier.

 LWF Wildtiere    Jagd

Pilze

10.000 bis 12.000 Groß-Pilzarten kennen wir in Mitteleuropa bereits. Ein unglaublicher Artenreichtum. Mittlerweile weiß man, das Pilze neben den Tieren und Pflanzen ihr eigenes Reich bilden. Neben Speise- und Giftpilzen gibt es natürlich noch eine ganze reihe an anderen Pilzen, die für uns erstmal weniger interessant erscheinen, es bei weitem aber nicht sind. Sie sind der Motor unserer Böden, als Zersetzer von organischen Material oder als wichtige Symbiose-Partner von Bäumen, überall mischen sie mit.  

Du möchtest mehr über die Welt der Pilze, aktuelle Forschung und deren Vielfalt erfahren? Dann schau bei der deutschen Gesellschaft für Mykologie vorbei. 

Oder möchtest du eine Pilzart in deinem Wald bestimmen? Dann schau doch mal bei 123 Pilzbestimmung vorbei. Aber Achtung, Pilzbestimmung ist nicht immer leicht! 

DGfM                  123Pilzbestimmung

Krautiges

Von spannenden Heilkräutern bis zu seltenen Orchideen – der Bergmischwald mit seinem Strukturreichtum bietet zahlreichen krautigen Pflanzen ein Zuhause. Neben bekannten Arten wie dem Buschwindröschen wachsen hier auch besonders geschützte Pflanzen wie Frauenschuh, Vogel-Nestwurz oder die Waldhyazinthe.

Du möchtest wissen, welche besonderen Pflanzen in deinem Wald wachsen? Dann schau doch mal mit der App Flora Incognita durch deinen Wald. 

Achtung: Auch wenn die App oft gute Ergebnisse liefert, lohnt sich zusätzlich ein Blick in ein Bestimmungsbuch, um wirklich Sicherheit zu bieten.

Flora Incognita

Funktionen des Bergwaldes

Biodiversität

Vielfalt an Pflanzen, Tieren und Pilzen.

Klimaschutz

Bindet CO2 im Holz und im Boden.

Luftreinigung

Durch die Photosynthese wird aus Kohlenstoffdioxid der Sauerstoff, den wir Atmen.

Schutz

Schützt uns vor Lawinen, vor Erosion und vor Hochwasser.

Erholungsraum

Bietet Raum zur Entspannung. Der Wald hat nachgewiesenermaßen einen Gesundheitsfördernden und Stressabbauenden Effekt auf den Menschen. 

Rohstoff

Holz ist nachhaltig, vielseitig, regional verfügbar

„Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.“
Arthur Schopenhauer1788 - 1860