4/6 Mitnichten nur Fichten

Baummelange. Klimatoleranz. Futurelab.

Was Bäume für ihr Gedeihen brauchen ist eine ausreichende, kontinuierliche Wasserversorgung aus dem Boden heraus besonders im Frühjahr, wenn sie ihre Blätter austreiben, Früchte ausbilden und Jahresringe aus Holz am Stamm ausbilden. Mit dem Klimawandel werden in unseren Breiten  Trockenphasen im Sommerhalbjahr länger und ausgeprägter. Der Boden trocknet, besonders nahe der Oberfläche, rascher aus. Zudem müssen Bäume wie wir Menschen bei höheren Temperaturen „schwitzen“, um ihren Stoffwechsel in Gang zu halten. Diese Verdunstung oder Transpiration, wie es die Fachleute nennen, versetzt Bäume in eine Art Trockenstress. In dieser Zeit werden sie anfälliger gegen Schädlinge. 

Die Fichte ist eine herausragende Baumart, das ist unbestritten. Sie hat in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten einen wahren Triumphzug durch die Wälder Mitteleuropas erlebt. Sie ist von ihrem Ursprung her allerdings ein Gebirgsbaum. Der Klimawandel mit seiner massiven Erwärmung und allen anderen Auswirkungen zwingt sie jetzt wieder ein Stück weit zurück in die höheren Lagen der Alpen, weil sie mit anhaltender Trockenheit nur schwer klarkommt. 

Es gibt Baumarten, die wachsen derzeit in unseren Wäldern noch kaum und dennoch wären sie für unser zukünftiges Klima gut geeignet. Förster reden häufig von klimatoleranten Baumarten der Zukunft, manche sprechen von Gastbaumarten.  Der Wald soll in der Zukunft all seine Funktionen kontinuierlich erfüllen können. Deshalb suchen Förster Bäume, die wie es so schön heißt, das Portfolio an Baumarten zukünftig ergänzen und erweitern könnten.

Integration neuer Baumarten

Aber aufgepasst: Nicht jede Baumart, die hier gut wachsen würde, ist geeignet. Man muss sich genau anschauen, welche Arten passen und zugleich nicht die heimischen Baumarten oder ein ganzes Ökosystem in Bedrängnis bringen. Deshalb sind hier besonders Fachleute gefragt, die zunächst in Studien nachweisen, dass Baumarten gut integrierbar und nicht invasiv sind.  Die örtlichen Waldaufseher und Förster können dazu Auskunft geben.