5/6 Umso Moor, desto besser

Torfmoos. Schwamm. Sonnentau

Große Regenmengen und undurchlässige Tonböden lassen Moore wachsen, manchmal sogar an Hängen. Da Vorarlberg ganz viel von beidem hat, liegen trotz starker Rückgänge gut ein Viertel aller Moore Österreichs in unserem Bundesland. 

Es leben darin viele ganz besondere Bewohner, die nur auf diesen sauren, nassen und extrem nährstoffarmen Flächen vorkommen. Torfmoose sind hier wohl am prominentesten und hauptsächlich dafür verantwortlich, dass unglaublich viel Wasser gespeichert wird. Aber auch der Sonnentau wächst in manchen Hochmooren, eine fleischfressende Pflanze mit besonderer Schön- und Seltenheit.

Ein erwachsener Mensch besteht zu 70 Prozent aus Wasser, ein intaktes Hochmoor bis zu 95 Prozent. Wir geben Kohlenstoff ab, das Moor nimmt ihn auf und speichert ihn. Und das im großen Stil. Es wächst stetig aber sehr, sehr langsam. Die Moose wachsen und sterben, werden aber nicht abgebaut sondern lagern sich Schicht für Schicht ab. In Zahlen ausgedrückt wächst das Moor pro Jahr nur einen Millimeter, was so viel bedeutet, dass ein Moor mit einer ein Meter dicken Torfschichte zirka tausend Jahr alt ist. Wenn man sich vorstellt, dass eine 15 Zentimeter dicke Torfschicht gleich viel Kohlenstoff speichern kann wie ein 100 Jahre alter Wald auf der gleichen Fläche, sieht man, was für ein Superstar das Moor im Kampf gegen den Klimawandel sein kann.

Allerdings sind die Moore stark zurückgegangen. Torf ist leider noch immer gefragt und darum wurden viele Moore trockengelegt, was dem Klimawandel nur in die Hände gespielt hat, denn beim Trockenlegen wird der Großteil des gespeicherten Kohlenstoffs frei und entlässt sich in die Atmosphäre. Also genau das Gegenteil von dem, was Klimaschützer anstreben. 

Darum achte bitte darauf, dass beim Kauf nur torfFREIE Erden in den Einkaufswagen kommen, denn herkömmliche Blumen- und Gartenerden bestehen bis zu 90% aus Hochmoortorf.